
So schreiben Sie einen epischen Fantasyroman
Sie lieben es, der Realität zu entfliehen und in fantastische Welten einzutauchen? Vielleicht haben Sie schon daran gedacht, eine völlig neue Welt zu erschaffen, in der Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen könne. Fantasy ist ein Genre, in dem märchenhafte, verzauberte und unerklärliche Dinge im Vordergrund stehen. Dennoch gibt es Strukturen und Konventionen, die Sie beachten sollten, damit ihr Fantasyroman die Leser*innen begeistert.
In diesem Beitrag erfahren Sie alles, was Sie wissen müssen, um einen spannenden und magischen Fantasyroman zu schreiben.
Wie unterteilt sich das Genre Fantasy?
Fantasy ist nicht gleich Fantasy. Es gibt Geschichten, die Ihren Fokus mehr auf düstere Elemente legen oder jene, die sich der Realität annähern. Bevor Sie mit Ihrem Fantasyroman beginnen, sollten Sie sich überlegen, wo Sie Ihren Roman einordnen. Das hilft Ihnen später beim Schreiben und bei der Vermarktung Ihres Fantasyromans. Also aufgepasst – wir erklären Ihnen die wichtigsten Fantasygenres:
Low Fantasy
Die gängigste Erklärung ist aber folgende: In Low Fantasy steht nicht die Welt und deren Rettung im Fokus, sondern die Probleme der Hauptfigur. Auf epische Strukturen wird verzichtet und die Unterteilung von Recht und Unrecht ist eindeutig. Als Ursprung der Low Fantasy wird oft das Werk von Robert E. Howard Conan “Der Barbar” genannt.

Urban Fantasy

High Fantasy
High Fantasy ist die hohe Kunst der Fantasy. Die Welt mit Ihren Völkern, Traditionen, Religionen, Politik- und Magiesystemen, sowie jedes noch so kleine Detail wird von Ihnen erschaffen. Das kann viel Spaß machen, birgt aber auch einen großen Aufwand und viele Tücken. Sie müssen den Überblick über Ihre Welt jederzeit haben. Außerdem gilt es, den Leser*innen alles Stück für Stück zu erklären. Auch die Sprache müssen Sie entsprechend Ihrer Welt anpassen. High Fantasy ist somit das Gegenteil von Urban Fantasy und Low Fantasy. Sie haben in High Fantasy den meisten Freiraum, müssen aber auch viele Regeln aufstellen, innerhalb derer Sie sich dann kreativ austoben können. Beispiele für High Fantasy sind “Der Herr der Ringe” von J.R.R. Tolkien oder “Der Name des Windes” von Patrick Rothfuss.

Dark Fantasy

Romantasy

Die richtige Zielgruppe finden
Nachdem Sie sich für ein Genre oder eine Mischung aus den Fantasygenres entschieden haben, sollten Sie überlegen, für wen Sie schreiben. Je nach Fantasygenre kann das variieren. Beispielsweise wird Romantasy bevorzugt von Frauen gelesen.
Fragen Sie sich auch, für welche Altersgruppe Sie schreiben. Das kann Ihren Inhalt stark beeinflussen. In einem Jugendbuch sollten Sie nämlich auf explizite Sexszenen oder schreckliche Blutbäder verzichten. Jugendbücher werden auch oft aus der Sicht eines jüngeren Protagonisten erzählt und dieser handelt oft anders, als es eine erwachsene Figur tun würde. Das Alter Ihrer Zielgruppe kann also den Inhalt Ihrer Geschichte stark beeinflussen. Denken Sie deshalb vor dem Schreiben darüber nach, wen Sie mit Ihrem Fantasyroman erreichen möchten.
Fantasybuch schreiben: Eine Anleitung
Es gibt nicht den einen Weg, um ein Fantasybuch zu schreiben. Jede*r ist anders und kann mit unterschiedlichen Strukturen unterschiedlich gut arbeiten. Dennoch schadet es nie, neue Vorgehensweisen auszuprobieren. Eine grundlegende Herangehensweise zum Schreiben eines Fantasyromans könnte so aussehen:
- 1Inspiration
- 2Recherche
- 3Ideen für Buchtitel und Namen für Ihren Fantasyroman finden
- 4Einleitung, Hauptteil, Schluss
Am Anfang einer Geschichte steht eine Idee. Sie müssen sich überlegen, von wem die Geschichte handelt, was der Grundkonflikt ist, wie die Welt aussehen soll und was Sie mit der Geschichte aussagen möchten. Zur Klärung dieser Fragen helfen Kreativitätstechniken wie z.B. die Freewriting-Methode oder das Karteikarten-Prinzip. Lesen Sie dazu doch unseren Beitrag zum Thema “Schreibblockade lösen“.
Tipp: Weitere Inspirationsquellen für Ihren Fantasyroman können Sie in Naturdokumentationen, historischen Ereignissen oder zwischen Fantasybildern auf Pinterest finden.
Eine gute Recherche ist unerlässlich für Ihr Buch. Sie müssen sich ein Grundverständnis für Ihre Welt aufbauen. Diese sollte logischen Regeln folgen. Es kann helfen, wenn Sie sich unserer Welt zum Vorbild nehmen und Aspekte wie Religionen oder Währungen nachschlagen. Wenn Sie ein Urban Fantasy Buch schreiben, ist das noch wichtiger. Vielleicht erwähnen Sie eine bestimmte Kultur, wollen einen besonderen Beruf beschreiben oder Sie erklären in einer Unterrichtsstunde Fotosynthese, weil das für den späteren Verlauf Ihrer Geschichte relevant ist. Diese Fakten müssen stimmig sein. Während einer Recherche finden Sie sicher auch neue Ideen für Ihr Fantasybuch. Sollten Sie später etwas zitieren, ist ein Quellenverzeichnis am Ende Ihres Fantasyromans ratsam.
Verschenken Sie kein Potenzial beim Buchtitel. Der Buchtitel Ihres Fantasybuches sollte neugierig machen und zum Inhalt Ihres Buches passen. Viele Autor*innen überlegen sich den Titel, wenn ihr Fantasyroman bereits fertig geschrieben ist. Erst dann kennen sie alle Zusammenhänge und können einen guten Titel finden. Inspiration hierfür können auch Titel aus einem ähnlichen Genre bieten.
Städte, Kontinente und Hauptfiguren brauchen einen Namen. Dabei können Namenslisten im Internet helfen, die teilweise sogar die Bedeutung eines Namens erklären. Es gibt Seiten, die neue Namen kreieren oder Sie basteln aus verschiedenen Begriffen selbst ein neues Wort. Der Google-Übersetzer oder generell Fremdwörter sind dabei hilfreich. Kombinieren Sie doch das lateinische Wort für Blume mit dem französischen Wort für Welt und sofort haben Sie einen neuen Begriff. Allerdings sollten Ihre Wörter gut lesbar und auszusprechen sein. Nutzen Sie keine komplizierten Ausdrücke, schließlich wollen Sie Ihre Leser*innen nicht überfordern.
Die Elemente Einleitung, Hauptteil und Schluss gibt es in fast jedem Buch. Der Anfang ist der Einstieg in Ihre Geschichte. Er gibt einen Überblick und zeigt, in welche Richtung die Fantasygeschichte sich entwickelt. Für die Spannung ist es am besten, wenn Sie bereits hier auf den Hauptkonflikt aufmerksam machen.
Im Hauptteil schreiben Sie das Herzstück Ihres Fantasyromans. Hier kommt es zu Wendungen, Weiterentwicklungen und Konflikten. Dieser Teil ist am Ausführlichsten und sollte nicht durch lang gezogene Passagen Langeweile erzeugen.
Der Schluss ist das krönende Finale, darauf warten Ihre Leser*innen. Ihre Fantasygeschichte sollte bei einem Einzelband stimmig aufhören. Der Konflikt eine sinnvolle Auflösung bieten. Handelt es sich um eine Reihe, sollten am Schluss des ersten Bandes noch Fragen offen sein. Ein Cliffhanger, also ein offenes Ende, kann hier helfen.
Die Einteilung in diese drei Teile ist jedoch sehr grob. Es gibt weitaus detailliertere Strukturen.
Plot-Methoden für Ihren Fantasyroman
Plot-Methoden gibt es viele für die unterschiedlichsten Vorlieben und Bedürfnisse. Wir stellen Ihnen eine der populärsten für Fantasyromane vor: Die Heldenreise.
Die Heldenreise
Das Konzept der Heldenreise wurde von Christopher Vogler ausgearbeitet. Er entwickelte ein 12-Schritte-Modell, nach dem jede Geschichte geplant werden kann. Das Modell setzt den Fokus auf die Held*innen, welche sich auf eine Reise begeben. Durch das Abenteuer entwickeln sie sich weiter. Dass das Konzept funktioniert, zeigen unter anderem bekannte Filme wie “Star Wars” oder “Der kleine Hobbit”.
Die Schritte sehen wie folgt aus:
- Alltagswelt: Der Held befindet sich in seiner gewohnte Umgebung. Er stellt sich als normale Person heraus, mit der sich jede*r identifizieren kann.
- Das Abenteuer ruft: Etwas Ungewöhnliches passiert und der Held wird zum Abenteuer gerufen.
- Ablehnung des Abenteuers: Der Held möchte nicht gehen und verweigert den Ruf.
- Treffen mit dem Vorbild: Eine neue Person taucht auf, welche den Helden positiv beeinflusst. Er beginnt Mut zu fassen.
- Überwindung des ersten Problems: Ein erster Konflikt wird überwunden. Der Held fängt an, sich seinen Ängsten zu stellen.
- Weitere Konflikte, Feinde und Verbündete: Neue Figuren tauchen auf, welche die Geschichte vorantreiben. Es entstehen Spannungen.
- Der größte Konflikt bahnt sich an: Die Probleme nehmen zu. Die Situation wird immer heikler.
- Entscheidungskampf: Das entscheidende Problem wird ausgetragen und im Normalfall gelöst.
- Belohnung: Der Sieg führt zu einem Gewinn. Der Held bekommt, was er erreichen wollte.
- Nachhauseweg: Der Held kehrt in seinen gewohnten Alltag zurück.
- Wandel der Person: Er wirkt verändert und klüger als zuvor.
- Rückkehr mit dem Elixier: Der Held nutzt das Gelernte, um sein Leben zu verbessern und glücklicher zu leben.
Tipp: Lesen Sie auch unsere Blogbeiträge zum Thema “Storytelling” oder zur “Schneeflockenmethode”, um Informationen zu anderen Plot-Methoden zu erhalten.
Plotstruktur – linear oder komplex?
Ihr Fantasyroman kann eine lineare oder eine komplexe Handlung haben. Die Handlungen Ihrer Hauptperson sollten immer den Plot vorantreiben und zum eigentlichen Ziel führen. Nicht handlungsrelevant ist alles, was nichts zur Zielerreichung beiträgt.
Wenn Ihre Handlungen linear ablaufen, folgt die Hauptfigur einem bestimmten Weg und kommt nicht von ihm ab. Es gibt keine Neben-Erzählungen, Perspektivwechsel oder Rückblenden. Die Handlung ist recht einfach gehalten. Lineare Fantasygeschichten eignen sich besonders für Einsteiger oder eine jüngere Zielgruppe, die noch nciht viel Erfahrung im Genre hat. Lineare Handlungen leben vor allem von Ihren Beschreibungen und Ihrem Einfallsreichtum.
Eine komplexe Handlung ist das Gegenstück zur linearen Handlung. Das heißt, es gibt Rückblenden und viele Handlungsstränge. Sie ist geprägt durch zahlreiche Figuren und einen gut durchdachten Plot. Aber Achtung, eine zu komplexe Handlung kann für Verwirrung sorgen und die Leser*innen überfordern. Wenden Sie beim Schreiben also am besten eine Mischung aus linearer und komplexer Handlung an.
Tipp: Eine spannende Handlung ist sehr wichtig bei einem Fantasyroman. Damit das Schreiben Ihres Fantasyromans ein Erfolg wird, haben wir hier einige Tipps zum Spannungsaufbau für Sie.
Anzahl der Bände
Während des Plottens sollten Sie sich außerdem Gedanken zu Ihrer Buchstruktur und der Anzahl der Bände machen. Ein Fantasyroman kommt selten allein. Das liegt oft daran, dass die Welt so komplex ist. Ein Band reicht meist nicht aus, um alle Details zu erzählen und haben Sie erstmal eine gut durchdachte Welt erschaffen, wollen Sie das auch ausreizen. Außerdem bieten Fantasygeschichten sehr viel Potenzial. Anders als bei einer Liebesgeschichte können sich ständig neue, aufregende Konflikte entwickeln. Manche Fantasyautoren und -autorinnen schreiben zudem Folgereihen und Zusatzbände, die in ihrem Universum spielen.
Weltenbau im Fantasyroman
Der Weltenbau Ihres Fantasyromans macht diesen einzigartig. Die Welt kann nicht nur entscheidend für den Plot sein, sondern auch für Ihre Verkaufszahlen, wenn Sie das Buch veröffentlichen. Fantasyfans lieben andere Welten. Sie wollen dem Alltäglichen entfliehen und diesen Wunsch sollte Ihr Roman erfüllen. In jedem Untergenre der Fantasy können Sie spannende Fantasiewelten erschaffen und Ihre Leserinnen in ein neues Universum entführen. Folgende Fragen sollten Sie sich vorab stellen, wenn Sie eine neue Welt bauen:
- Wie ist Ihre Welt entstanden? Gibt es Götter? Eine vorherrschende Religion oder einen besonderen Glauben?
- Welche Geschichten prägen Ihre Fantasywelt?
- Welche Wetterbedingungen herrschen vor? Spielt Ihre Fantasygeschichte vielleicht in einem Dschungel, in einer Wüstenlandschaft oder unter Wasser?
- Wie ist die geografische Lage der Städte und Dörfer? Gibt es überhaupt Städte und Dörfer? Wie könnte deren Architektur aussehen?
- Wie sieht die Pflanzen- und Tierwelt aus? Gibt es Wesen, die Ihren Leser*innen bereits aus anderen Mythen und Geschichten bekannt vorkommen könnten?
- Welche Traditionen sind Bestandteil der Kulturen Ihrer Welt?
- Sprechen alle Völker die gleiche Sprache? Wie sind die Verhältnisse der Kulturen untereinander? Gibt es Unterschiede?
- Wie fortschrittlich ist Ihre Welt? Gibt es dort Technik oder ähnelt Sie dem Mittelalter?
- Welche gesellschaftlichen Normen, Moralvorstellungen und Werte werden vertreten?
- Gibt es bestimmte Herrschaftsstrukturen?
- Wie entwickelt sich die Wirtschaft, gibt es eine besondere Währung? Haben die Menschen einen bestimmten Kleidungsstil?
Und zu guter Letzt: Wie verhält es sich mit der Magie? Die Magie trägt einen großen Teil dazu bei, Ihre Fantasywelt besonders zu machen. Es kann jedoch schnell passieren, dass Ihre Wirkungsweise unglaubwürdig wirkt oder den Lesespaß verdirbt. Nichts ist langweiliger als eine Hauptfigur, die alle Ihre Probleme mit Magie bewältigen kann. Aus diesem Grund haben wir ein paar Tipps für Sie, worauf Sie bei Ihrem Magiesystem achten sollten.
Schauen Sie sich dazu auch gerne unseren Expertentalk zum Thema Worldbuilding an.
Das Magiesystem
Das Magiesystem Ihrer Welt muss nicht Ihr Mittelpunkt sein. Manche Fantasyromane kommen auch größtenteils ohne aus. Es macht keinen Unterschied, ob Sie sich für viel oder wenig Magie in Ihrem Fantasybuch entscheiden, Sie müssen sich Gedanken über ihr Wirken machen. Folgende Fragen helfen Ihnen, ein fehlerfreies Magiesystem zu entwickeln:
- Was ist der Ursprung der Magie in Ihrer Welt? Wie funktioniert sie? Folgt sie bestimmten Regeln (Bsp. Die Hauptfigur kann nur im Frühling zaubern)
- Hat die Magie einen bestimmten Namen?
- Wie kann die Magie angewendet werden? Kostet das einen Preis? Gibt es Beschränkungen?
- Kann sich die Magie verselbstständigen?
- Wer kann die Magie verwenden? Ist das angeboren oder erlernbar?
- Was sind Ihre Grenzen? Was geht nicht?
- Müssen Gegenstände benutzt werden, um die Magie auszuüben oder braucht es bestimmte Rituale oder Zaubersprüche?
- Was kann mit Magie bewirkt werden?
- Wie wirkt die Magie auf andere? Weiß jeder von der Magie oder ist sie ein Geheimnis?
Die Antworten auf diese Fragen sind wichtig für Sie, damit Sie beim Schreiben wissen, was möglich ist und was nicht. Sie müssen den Lesern dieses System nicht bis ins kleinste Detail erklären, wenn Sie nämlich in Ihrem Fantasyroman die Regeln Ihrer Magie zu ausführlich darstellen, geht die Vorstellungskraft verloren. Sie können Ihre Magie also entweder genau beschreiben und z.B. zeigen, dass bei einem bestimmten Zauber die Kraft aus einer Blume gezogen wird oder Sie erschaffen einen Charakter dessen Kräfte nicht ganz einzuordnen sind und deren Konsequenzen unklar sind. Es ist möglich beides in einem Magiesystem zu verankern. Meistens wird sich jedoch auf eine Form beschränkt oder eine gute Mischung zwischen Erklärung und Mystik angestrebt.
Show, don’t tell!
“Show don’t tell!” ist ein sehr bekanntes Prinzip, dass Sie auch nutzen sollten, wenn Sie eine Fantasyroman schreiben. Es besagt, dass Sie Ihre Inhalte mehr zeigen, als erzählen sollen.
Ein Beispiel, wie Sie etwas erzählen: Linda ist dreiundzwanzig und hat Liebeskummer. Dass diese schreckliche Trennung im Winter stattfinden musste, macht es nicht besser.
Ein Beispiel, wie Sie das Gleiche zeigen können: Linda klappt den Laptop Ihrer Vorlesung zu. Sie konnte sich heute überhaupt nicht konzentrieren. Ständig musste Sie an Mike denken. Ihr Magen verkrampfte sich dabei auf unangenehme Weise und Tränen stiegen ihr wieder in die Augen. Wäre es draußen wenigstens nicht so kalt, dann könnte Sie sich von dem furchtbaren Ende Ihrer Beziehung ablenken, doch es schneite bereits seit Stunden.
Das Beispiel zeigt deutlich, wie Sie Informationen verpacken können, ohne Sie konkret zu nennen. Das Ende der Vorlesung weist z.B. auf eine junge Person hin und der Schnee und die Kälte zeigen, das es Winter ist. Spielen Sie mit den Sinnen Ihrer Protagonisten. Beschreiben Sie, was sie riechen, schmecken, fühlen und sehen, um Ihre Geschichte lebendiger zu machen. In einer unbekannten Welt wirkt das noch stärker als bei einem Buch, das von der Realität handelt.
Zeitrahmen
Auch die Zeit beeinflusst das Worldbuilding Ihres Fantasyromans. Abgesehen von den Jahreszeiten und den Wetterbedingungen stellt sich die Frage: Leben die Personen Ihrer Welt in einer fortschrittlichen Zivilisation oder in der Vergangenheit. Dieser Zeitrahmen ist vor allem interessant, wenn Sie Urban Fantasy schreiben. Also unsere Welt mit fantastischen Elementen verbinden. Wenn Ihre Geschichte dann im Mittelalter oder in der Zukunft stattfindet, bietet das direkt ein anderes Setting und damit auch ein erhöhtes Konfliktpotenzial.
Charaktere für Ihr Fantasybuch entwickeln
Die Charaktere in Ihrem selbst geschriebenen Fantasybuch tragen die Geschichte. Erschaffen Sie Figuren, mit denen sich die Menschen identifizieren können. Dazu müssen Sie zuerst festlegen, wie viele Figuren Ihre Geschichte haben soll. Natürlich können Sie während dem Schreiben auch noch Charaktere ergänzen oder streichen, doch über die wichtigsten Haupt- und Nebenpersonen gilt es vorher Bescheid zu wissen. Arbeiten Sie Ihre Emotionen, Handlungsmotive und Ziele heraus. Geben Sie Ihnen Namen und ordnen Sie ein, in welcher Beziehung die Figuren zueinanderstehen.
Beim Schreiben eines Fantasyromans haben Sie oft ein viel größeres Spektrum an Charakteren zur Verfügung. Schreiben Sie sich also separate Steckbriefe für jede Person, um den Überblick zu behalten.
Außerdem gibt es in einer Fantasywelt meistens verschiedene Völker. Die Beziehungen der einzelnen Völker miteinander bieten großes Konfliktpotenzial, das kann Ihnen auch beim Plotten weiterhelfen. Entscheiden Sie vor dem Schreiben, ob Ihre Welt aus Menschen, Zauberern, Sirenen, Elfen, Orks etc. besteht. Haben Sie eine Auswahl an Wesen, die Ihre Welt bevölkern, getroffen, müssen Sie ihnen Eigenschaften, Gewohnheiten und Lebensarten zuweisen. Folgende Anregungen können Ihnen dabei helfen:
Es gäbe noch hunderte Fragen, die Sie sich zu Ihren Völkern stellen könnten. Versuchen Sie die herauszufiltern, die für Ihre Handlung wichtig sind. Was müssen Sie unbedingt über Ihre Völker wissen, um einen spannenden Plot für Ihren Fantasyroman zu schreiben.
Bei der Charakterentwicklung für Ihren Fantasyroman sollten Sie in folgender Reihenfolge vorgehen:
- Überlegen Sie sich, welche Völker auf Ihre Welt leben
- Arbeiten Sie grob die Eigenheiten dieser Völker heraus
- Wählen Sie Ihre Haupt- und Nebenfiguren aus diesen Völkern
- Geben Sie den gewählten Personen Namen und Charaktereigenschaften
Die Erzählperspektive
Es gibt verschiedene Erzählperspektiven, aus denen eine Geschichte geschrieben werden kann. Zum Fantasyroman schreiben wird meistens der personale Erzähler verwendet. Die 3. Person bietet die Möglichkeit zu interessanten Perspektivwechseln. Zudem lässt sich die Welt aus Ihrer Sicht ideal beschreiben. Dennoch stellen wir Ihnen drei Perspektiven vor, aus denen Sie dann wählen können. Schließlich kommt es darauf an, was am besten zu Ihrer Geschichte passt und was Sie gut schreiben können.
- 1Ich-Erzähler:
- 2Personaler Erzähler:
- 3Auktorialer-Erzähler:
Der Ich-Erzähler erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive. Folglich gibt es nur eine Sichtweise und wie diese Person die Welt wahrnimmt.
Der personale-Erzähler berichtet in Er/Sie-Form. Es können mehrere Perspektiven genutzt werden. Dadurch kann die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln dargestellt werden. Trotzdem ist die Wahrnehmung immer auf die Person beschränkt, die erzählt. Außerdem wirkt der Personale Erzähler distanzierter.
Dieser Erzähler weiß im Gegensatz zu den anderen Erzählern alles. Er oder Sie kennt die Zukunft, die Gegenwart und die Vergangenheit und kann dadurch jedes Detail in jeder erdenklichen Reihenfolge erzählen. Er kann jedoch nicht in die Geschichte eingreifen und erzählt Sie nur.
Fantasyroman schreiben – Ihre verwendete Sprache
Zuerst einmal sollten Sie an das von Ihnen gewählte Genre denken. Haben Sie sich für Urban Fantasy entschieden, dann existiert unsere Welt. Begriffe wie “Mikrowelle”, “Ballettschuhe” oder “Smartphone” sind selbstverständlich. Ist Ihre Welt jedoch frei erfunden, müssen Sie sich gut überlegen, ob es so etwas wie Mikrowellen in Ihrer Welt gibt und ob Sie denselben Namen haben. Konkret heißt das: Verzichten Sie beim Schreiben Ihres Fantasyromans auf Wörter, die nicht in Ihre Welt gehören.
Die Sprache macht Ihren Fantasyroman glaubwürdig. Wenn Legolas in Herr der Ringe das Wort “Swag” benutzen würde, dann würde sich Ihnen wahrscheinlich die Frage stellen, warum er so komisch spricht. Jugendslang hat im Normalfall nichts mit der Ausdrucksweise Ihrer Charaktere zu tun. Wie Ihre Charaktere sprechen, sollte zum Weltenbau passen.
Ebenfalls zu vermeiden sind unaussprechliche Wörter. Sie bauen eine neue Welt, die aus vielen wundervollen Bausteinen und Charakteren besteht. Dort den Überblick zu behalten kann für Ihre Leser*innen anfänglich schwierig sein. Wenn Sie dann noch mit langen unbekannten Ausdrücken um sich werfen, ist das kontraproduktiv. Natürlich dürfen Sie kreativ sein, neue Wörter erfinden und fantastisch klingende Namen einsetzen, doch diese sollten nicht zu kompliziert sein. Wenn es nicht anders geht, sollten Sie zumindest versuchen, die Wörter einzugrenzen.
Ihre Elfen sprechen eine Sprache, die die Leserinnen und Leser nicht kennen? Auch hier gilt: setzen Sie diese sparsam ein. Nicht jedem gefällt das. Am Ende Ihres Fantasyromans können Sie ein Glossar einbauen, welches die Wörter erklärt.
Achten Sie auch auf eine einheitliche Schreibweise Ihrer Wörter. Das gilt für jedes Wort, bei einem Ausgedachten fällt es aber mehr auf, wenn Sie zwischendrin die Schreibweise ändern. Lesen Sie diese also explizit Korrektur.
Grundlegende Hinweise finden Sie in unserem Blogbeitrag “Schreibstil verbessern“.
Dialoge sollten handlungsrelevant sein, um die Spannung im Buch aufrecht zu erhalten. Sie können sie beispielsweise nutzen, um Charaktereigenschaften einer Person aufzuzeigen. Gleichzeitig sollte die sprechende Person Ihrem Charakter und der Zeit entsprechend reden. Stimmen Sie Ihre Dialoge mit Ihrer Welt ab. Worüber würde sich eine Sirene aus dem Mittelalter wohl unterhalten? Durch die Worte Ihrer Figur können Sie Ihre Fantasywelt besser beschreiben.
Fantasyroman schreiben: 3 besondere Ideen, damit die Worte fließen
- 1Eine Karte im Fantasybuch zur Übersicht:
- 2Der Umfang Ihrer Inhalte:
- 3Musik als Inspirationshilfe:
Zeichnen Sie sich eine Karte von Ihrer Welt. Ob Sie das von Hand oder über ein Internetportal tun, Hauptsache Sie bekommen eine Idee von Ihren Handlungsorten. Während des Schreibens Ihres Fantasyromans haben Sie dann die Möglichkeit, auf die Karte zu schauen. Das bietet Ihnen Orientierung, wo Sie sich gerade in Ihrer Geschichte befinden.
Schreiben Sie nicht zu viele Konflikte in Ihr Fantasybuch. Alles sollte in Maßen vorhanden sein, sonst verwirren Sie die Leser und die Spannung könnte verloren gehen. 30 Hauptpersonen mit verschiedenen Hintergrundgeschichten sind viel zu viel. Beschränken Sie sich auf maximal 5. So sollten Sie bei allen Entscheidungen bezüglich Ihrer Geschichte vorgehen: Kürzen Sie, was zu viel ist, raus.
Erstellen Sie sich beim Schreiben eine Playlist zu Ihrem Fantasybuch. Die Lieder sollten die Stimmung einzelner Szenen oder die Atmosphäre in Ihrem Buch wiedergeben. Hören Sie die Playlist unterwegs und lassen Sie sich inspirieren. Die Musik kann völlig neue Handlungsstränge in Ihrem Kopf lebendig werden lassen.
Typische Fehler bei Fantasyromanen
- 1Informationen:
- 2Klischees:
- 3Adjektive:
Stundenlange Beschreibungen zum Weltenbau sind nur eins: langweilig. Ihre Geschichte sollte von Handlung geprägt sein, die Beschreibungen fließen dann nebenbei automatisch ein. Machen Sie Ihre Leser*innen neugierig und dosieren Sie die Informationen zu Ihrer Welt stückweise.
Ein Klischee kann hilfreich sein, weil der Leser oder die Leserin es kennt, dadurch können Sie sich Charaktere besser merken. Originell ist es allerdings nicht. Probieren Sie doch etwas Neues aus, indem Sie Klischees brechen oder umdrehen!
Zu viele Adjektive sind der Tod für jede Fantasy. Sie verlängern Sätze unnötig und bieten oft keinen Mehrwert. Beschränken Sie sich auf die notwendigen Adjektive und lassen Sie alle anderen weg.
Fantasyromane unserer epubli-Autor*innen
Nachfolgend stellen wir Ihnen einige Veröffentlichungen unserer epubli-Autor*innen vor. Schauen Sie gerne ein und lassen Sie sich inspirieren!
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02.05.2022 zuletzt geändert am: 02.05.2022 • epubli
Kategorien: Schreibtipps,
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